Seitdem Oracle Java ab 2019 unter eine kostenpflichtige Lizenz gestellt hat, stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, entweder hohe Lizenzkosten zu tragen oder Alternativen zu evaluieren. Diese Entscheidung ist nicht nur eine Frage der Lizenzierung, sondern auch der technischen Machbarkeit und langfristigen Wartbarkeit.
In vielen Unternehmen ist das eine oder andere Alternativprodukt bereits im Einsatz, um komplett auf Oracle Java zu verzichten sollte man einen direkten Vergleich durchführen und Pros und Contras der Java-Varianten kennen.
Bei SAMtoa haben wir schon viele Kunden dabei unterstützt und wissen, worauf es ankommt. Diese Erfahrungen haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengestellt. Neben den Kosten geht es um:
In der nachfolgenden Tabelle sind die wichtigen Überlegungen bei der Auswahl einer Java-Laufzeitumgebung zusammengestellt (Gartner 2024)
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Kompatibilitätsaspekte
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Kommerzielle Aspekte
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Leistungsaspekte
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Java-Version |
Preis |
Start- und Aufwärmzeit |
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Betriebssystem |
Supportoptionen |
Speicherverbrauch |
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Proprietäre Funktionen |
Lizenzbeschränkungen |
Latenz |
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Applet-Unterstützung |
Produktstabilität/-reife |
Durchsatz (Performance) |
Für alle Alternativ-Produkte gilt: Nicht für jeden Einsatzzweck sind alle Produkte geeignet. Eine individuelle Prüfung ist unverzichtbar. Viele Produkte bieten sogar Vorteile gegenüber Oracle Java.
OpenJDK ist die Open-Source-Basis von Oracle Java. Verschiedene Distributoren bieten Builds mit leichten Unterschieden:
Technischer Hinweis: OpenJDK-Builds sind in der Regel vollständig kompatibel mit Oracle Java. Kritisch sind jedoch Spezialfälle (z. B. JavaFX, Java Flight Recorder (JFR)), die teils nicht enthalten sind oder separat installiert werden müssen.
Ein polyglottes Java-Ökosystem, das ebenfalls OpenJDK-kompatibel ist – mit Fokus auf Performance-Optimierung (AOT-Compilation). Zwei Versionen existieren:
GraalVM ist besonders für Cloud-native Anwendungen interessant, die minimale Startzeiten und geringen Ressourcenverbrauch benötigen.
Zulu bietet zertifizierte, TCK-konforme Builds mit kostenlosem Zugriff sowie optionalem Enterprise-Support. Azul ist besonders aktiv in der Bereitstellung von Langzeit-Support für ältere Versionen (z. B. Java 8, Java 11).
Konkret bietet Azul Systems einen kostenlosen Community-Support für Azul Zulu Builds von OpenJDK, einschließlich vierteljährlicher Updates für JDK 8, 11, 17 und 21. Die Updates werden i.d.R. am selben Tag wie die Oracle-Updates veröffentlicht und beinhalten nur Sicherheitsupdates und Sicherheits-plus-Erweiterungsupdates für alle unterstützten Java-Versionen.
Kommerzieller Support kann gebucht werden über Azul Platform Core und Azul Platform Prime Abonnements. Ein erweiterter Produktions-Support ist auch für JDK 6 und 7 verfügbar.
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JDK-Distribution
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Preis- und Supportoptionen
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Amazon Corretto |
Kostenlose vierteljährliche Updates, die am selben Tag wie die Oracle-Updates veröffentlicht werden. Kommerzieller Support über OpenLogic verfügbar. |
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Azul Platform |
Kostenfreier Community-Support für Azul Zulu Builds of OpenJDK, inklusive vierteljährlicher Updates für JDK 8, 11, 17 und 21. Updates erscheinen zeitgleich mit Oracle-Updates und umfassen Sicherheits- sowie Sicherheits-plus-Optimierungs-Updates. Kommerzieller Support über Azul Platform Core und Azul Platform Prime. Erweiterter Support für JDK 6 und 7 verfügbar. |
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Eclipse Temurin (Adoptium) |
Kostenloser Community-Support und vierteljährliche Updates innerhalb einer Woche nach Oracle-Updates. Kommerzieller Support über Azul, IBM und OpenLogic verfügbar. |
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Red Hat OpenJDK |
Kostenfrei für Benutzer von Red Hat Enterprise Linux (RHEL), kommerzieller Support ist im Rahmen eines RHEL-Abonnements enthalten, also nicht separat kostenpflichtig. Updates werden in der Regel innerhalb von 1–2 Wochen nach Oracle bereitgestellt. |
Ein Wechsel von Oracle Java zu einer Alternative ist in vielen Fällen technisch unkritisch – dennoch sollten Sie folgendes beachten:
Diese Gefahren sollten Sie im Blick haben:
Ein Umstieg von Oracle Java auf lizenzkostenfreie Alternativen ist in den meisten Fällen technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll. Unternehmen sollten sich jedoch nicht nur auf die Lizenzkosten konzentrieren, sondern auch die technische Reife und Update-Strategien der Alternativen bewerten. Wird Java in unternehmenskritischen Bereichen eingesetzt, ist ein langfristiger Support, auch für ältere Releases, wichtig. Mit einer durchdachten Migrationsstrategie und technischem Know-how können erhebliche Einsparpotenziale realisiert werden – bei gleichzeitiger Wahrung der Sicherheit und Stabilität der Anwendungen.
Dort, wo Support besonders wichtig ist, empfehlen wir die Nutzung von JDKs von Azul. Die Kosten sind im Vergleich zu Oracle deutlich geringer (reduziert um ca. 50%), Sicherheit und Aktualität bleiben jedoch erhalten. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Variante genauer zu betrachten.
Geschäftsführerin und SAM-Tool-Expertin der SAMtoa GmbH
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